Inkontinenz

Inkontinenz bedeutet Kontrollverlust über die willentliche Steuerung der Blase. Säuglinge bis hin zum Kleinkindalter haben keine willentliche Kontrolle über das Wasserlassen. Die Entleerung der Blase erfolgt sobald sie voll ist. Die willentliche Kontrolle über die Blase und deren Schließmuskel muss teilweise mühselig erarbeitet und gelernt werden.

Schon in diesem Alter können Beckenschiefstände diesen Lernprozess erschweren. Dabei kann deutlich erkannt werden: Ist ein Beckenschiefstand vorhanden, funktioniert die Steuerung und die willentliche Beeinflussung nicht so schnell, wie bei anderen Kindern die keinen Beckenschiefstand haben.

Über Rezeptoren in der Harnblasenwand wird dem Gehirn gemeldet wann die Blase gefüllt ist. Dieser vegetative Reiz führt zu einem Harndrang. Wird dieses nicht gemeldet, kann es zu einer Zwangsentleerung kommen.

Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2000, leiden weltweit mehr als 250 Millionen Menschen darunter, dass sie ihre Blasenfunktion nicht richtig kontrollieren können.

Inkontinenz ist für die meisten Frauen das Schreckgespenst schlechthin – diese unheimliche Peinlichkeit, der Kontrollverlust über die Blase und über die Harnröhre. Da ist eine Frau „nicht mehr ganz dicht“, sprichwörtlich. Grauenhaft, was Frauen durch dieses Leiden erleben müssen.

Männer haben ja eher ein Harnverhalten. Das heißt, bei denen läuft es erst nach einer geistigen Anstrengung, wenn sie sich sozusagen auf das Wasserlassen konzentrieren.

Anders ist es bei einer Inkontinenz. Da läuft die Blase aus und auch mit der größten willentlichen Anstrengung kann dieses Auslaufen (beginnt auch schon beim Tröpfeln der Blase) nicht gestoppt werden. Da geschieht dann beim Lachen, beim Husten oder beim Sport das Unmögliche. Dieses furchtbare Gefühl, der Slip wird nass (Frauen, denen das schon passiert ist, tragen immer eine Slipeinlage zur Vorsicht), und dann die Scham es könnte einer riechen oder sehen, dass da was rausgelaufen ist.

Diese Unsicherheit die normalen Abläufe des Körpers nicht mehr steuern zu können … Hilflosigkeit und Scham machen sich breit. Kindliche Schuldgefühle und Ängste werden frei …

Kein Mann kann sich vorstellen, was in einer Frau vorgeht und mit welcher Unsicherheit diese Frauen leben müssen. Alles wird von diesen Frauen versucht, alle Artikel werden verschlungen, in denen etwas von Blasenschwäche geschrieben steht. Die blödesten Übungen werden gemacht. Der Gynäkologe zuckt mit den Schultern. Bei stärkeren Beschwerden werden Operationen vorgeschlagen.

Die Gebärmutter ist Schuld. Das ist die Ursache. Die Blase hat einen Schaden, die Harnröhre ist zu eng, zu weit, zu kurz, der Himmel ist zu groß oder der Glauben ist zu beschränkt – alles wird diesen Frauen erzählt, doch geholfen werden kann nur selten.

Da werden Methoden vorgeschlagen, wie z.B.:

  • Die Gebärmutter muss jetzt raus und dann ist es besser, weil nur diese böse Gebärmutter die einzige Ursache sein kann. Und so viele Frauen lassen ihre Gebärmutter entfernen und siehe da, es wird nicht wirklich besser.
  • Aber, dann kann es ja nur die Aufhängung der Blase sein – also wird das auch noch operiert. Und siehe da, es wird nicht besser.
  • Also, nun kann es ja nur noch der Beckenboden sein, und alle Beckenbodengymnastiken werden gemacht und siehe da, es wird nicht besser.
  • Dann kommt zu guter Letzt noch der Eheberater: der Mann ist Schuld, und siehe da, es wird nicht besser.
  • Also doch die Psyche, wir haben es ja schon immer vermutet, denn wenn man nicht so ganz dicht ist dann …
  • Und wenn schon alles gemacht wurde und es ist nicht besser geworden, dann muss doch die Patientin Schuld sein.

Nun zu den Frauen die glauben, mit dieser ach so peinlichen Blasenschwäche leben zu müssen.
Müssen sie nicht!
Wie das geht, werden wir auf diesen Seiten erklären.

Beschreiben wir doch einfach mal den Zustand, der sich bei einer Blasenschwäche eingestellt hat. Der Schließmuskel schließt nicht mehr, er kann den Urin nicht mehr im entscheidenden Moment halten.

ZUm Beispiel beim:

  • Husten
  • Lachen
  • Nießen
  • Sport
  • Radfahren
  • Sex
    usw.

Der Schließmuskel besteht aus zwei Muskeln, die gegeneinander, wie zwei Schlitze, den Blaseneingang verschließen. Der eine Muskel ist längs und der andere quer dazu angeordnet.

Druck der Gebärmutter auf die Blase

Druck der Gebärmutter auf die Blase

Hier sind die hauptsächlichen Gründe, die zu einer Inkontinenz führen können:

  • Gebärmuttersenkung: Wie auf dem Bild gut zusehen ist, kann die Gebärmutter bei einer Verlagerung auf die Blase drücken. Dadurch steht dann das Füllungssignal der Blase immer auf „Blase voll“.
  • Durch den Druck der Gebärmutter auf die Blase, kann der Schließmuskel der Blase seine Funktion nicht oder nur noch unvollständig erfüllen, es kommt zur teilweisen Inkontinenz.
  • Kommt es zu einem Fehlimpuls aus dem Rückenmark und den Nerven die die Blase und den Schließmuskel versorgen, kommt es zu einer Fehlreaktion der Schließmuskulatur. Die hauptsächlichen Nervaustritte sind Kreuzbein/Steißbein und Halswirbelsäule, aber auch die Nerven die aus der unteren Lendenwirbelsäule austreten, haben einen direkten Einfluss auf dieses Geschehen.
  • Wird der Beckenboden durch Verkrampfungen oder Verspannungen falsch gezogen, kommt es zu einer teilweisen Öffnung der Blasenschließmuskeln. Diese wird durch den falschen Zug an der Harnröhre gedehnt.

Dass es an den Nerven liegen kann – dass es evtl. die nervalen Versorgungen sind, die deine Blase nicht mehr richtig fest schließen lassen – ist sehr wahrscheinlich (siehe Abb.).

Nein! Keiner sagt dir das. Warum denn nicht? Weil es sehr schwer zu überprüfen ist, ob ein Nerv funktioniert oder nicht. Du kannst dich untersuchen lassen und es wird nichts dabei heraus kommen. Aber es existiert eine Möglichkeit deinen Unterleib zu überprüfen. Mit SexReflex kannst du ergründen, warum deine Blase nicht so funktioniert, wie sie soll. Und das geht ohne Schmerzen und ohne große Anstrengungen. Man muss nur wissen wie es geht.

Wir werden auf den Seiten von SexReflex einen Weg zeigen, um diese Beschwerden zu erkennen und du kannst dir selber helfen.

Der Druck aus dem Bauchraum

Zum Bild:
Der Druck aus dem Bauchraum auf die Blase und die Lage der Gebärmutter zur Blase. Bei Verkippungen der Gebärmutter, Gebärmuttersenkungen und bei Vergrößerungen dieser, wird die Blase komprimiert und das Füllungsvolumen der Blase wird kleiner. Bei einer Verkrampfung der Gebärmutter kommt es durch die Nähe und den Druck genauso zu einer Blasenreizung.